Wir haben eine Freundin von Giulia im Harz besucht und waren überrascht wie gut uns der Harz gefällt. Tolle Natur, pittoreske Städtchen wie frisch aus dem Mittelalter und mittendrin Glen Els, unsere liebste deutsche Whisky Destille.
In der Woche nach Ostern sind wir spontan ins Auto gestiegen und für drei Tage in den Harz gefahren. Wir waren tatsächlich noch nie im Harz und hatten keine Vorstellung, was uns erwarten würde. Der Brocken, die Harzreise von Heinrich Heine – alles schon mal gehört, aber Bilder fehlten uns bisher. Das hat sich geändert – und wie!
Bei unserer Ankunft am Abend in Walkenried (Giulia hatte vorher noch einen Termin an der Uni in Braunschweig) erwartete uns Juliane mit einem gemütlich und reichlich gedeckten Tisch.
Am nächsten Morgen sind wir gegen Mittag aufgebrochen, um bei strahlendem Sonnenschein die Schnarcherklippen südlich von Schierke zu erwandern. Während Walkenried auf 275m Höhe liegt, geht es nach Schierke bis auf 671 m den Harz hinauf. Wir staunten nicht schlecht, als wir plötzlich Schnee entdeckten. Klar, es war erst April, aber Schnee hatten wir trotzdem nicht auf dem Zettel. :-)
Die beiden ca. 25 m hohen Schnarcherklippen bestehen aus Granitsteinen und haben ihren Namen (so heißt es) aufgrund der Schnarchgeräusche, die bei Südwind rund um die Klippen entstehen. Kollege Goethe war auch schon hier und die beiden Granittürme inspirierten ihn, so dass er sie sogar im Faust verewigte.
„Und die langen Felsennasen, wie sie schnarchen, wie sie blasen!“ Goethe
Der Wald rund um die Klippen wirkt zauberhaft: Überall liegen Granitbrocken herum und es gibt Kleinode zu entdecken, wie z.B. Bachläufe oder herrliche Stellen, an denen Sonnenstrahlen durchbrechen.
Nach der Wanderung ist vor der Stärkung! Giulia wollte, komme was wolle, die Harzer Brockentorte probieren von der Juliane am Telefon geschwärmt hatte. Also, auf ins Café Mangold in Bad Lauterberg. Laut Juliane gibt es hier die Beste Brockentorte und wir sind geneigt ihr zu glauben! Köstlich! Der Beweis:
Der folgende Tag führte uns zur Welterbestadt Quedlinburg im Nordostharz. Das Besondere an Quedlinburg sind die rund 2000 erhaltenen Fachwerkhäuser. Überragt werden die Häuser von der auf dem Sandsteinfelsen Schlossberg gebauten Stiftskirche St.Servatii. 2000 Fachwerkhäuser, eine Stadtmauer, gepflasterte Sträßchen – da wird Geschichte lebendig und man fühlt sich direkt ein paar Jahrhunderte in der Zeit zurückversetzt. Sehr idyllisch!
Nach der Erkundung unzähliger Gassen gab es eine Stärkung. Hierzu lädt der Marktplatz in der Altstadt von Quedlinburg ein. Dort befinden sich viele Cafés und Restaurants umgeben vom mittelalterlichen Flair. Wir haben uns für das Baumkuchen Café entschieden: Keine Harzreise ohne Baumkuchen – dem König der Kuchen!
Randnotiz: Quedlinburg eignet sich hervorragend zum gemütlichen Stöbern in kleinen, gemütlichen Läden. Von Antiquitäten über Kurzwaren und Handwerk findest sich hier alles, was das Herz begehrt. Große Ladenketten sucht man vergeblich. Vor allem an Martha Schmalz‘ Textilwaren Lädchen konnten wir nicht vorbeigehen. Regale die überquellen und eine kompetente Beratung – hach!
Fast fertig in Quedlinburg, aber natürlich nicht, ohne auf den Schlossberg zu gehen und dort die Aussicht zu genießen!
Unser letzter Tag im Harz war noch einmal richtig vollgepackt, inklusive unserem persönlichen Highlight: The Glen Els Distillery – Harzer Single Malt Whisky! Glen Els gehört zu unseren absoluten Lieblingswhiskys. Klar, dass wir hier vorbeischauen mussten. :-) Seit 2002 wird in Zorge in der Manufaktur Hammerschmiede The Glen Els Whisky destilliert. Wir hatten das große Glück, dass uns Mr. Glen Els – Karl-Theodor Buchholz – persönlich durch die Distille geführt hat. Großartig! Mehr dazu gibt es bald in einem eigenen Blogartikel. Wir haben gerochen, gekostet und geschaut. Ein kleiner Vorgeschmack:
Letzter Programmpunkt unserer kleinen Harzreise: Das Kloster Walkenried. Obwohl wir ja in Walkenried bei Juliane wohnten, keine 2 Minuten Fußweg vom Kloster, hatten wir es bisher noch nicht besichtigt. Los geht’s!
Das 1127 von Adelheid von Walkenried gestiftete Zisterzienserkloster liegt idyllisch am Ortsrand von Walkenried gelegen. Die ehemalige gotische Klosterkirche ist nur noch als Ruine erhalten. Doch die haben einen ganz eigenen Charme. Wir fühlten uns in eine Filmszene von Herr der Ringe versetzt, in der die Gefährten an Ruinen der Altvorderen vorbeikommt. Unwirklich zeugen die Steine von vergangenen Jahrhunderten. Erhalten ist dagegen der Klausurbereich der Mönche, inklusive einem wunderschönen Kreuzgang. In den erhaltenen Klostergebäuden befindet sich heute ein modernes, interessantes Museum. Den Audioguide können wir sehr empfehlen.
Bevor unser Reisebericht gleich fertig ist, müssen wir natürlich noch auf die Harzer Schmalspurbahnen zu sprechen kommen. Ist man im Harz unterwegs, so kann man ihnen nicht entgehen. Auf insgesamt 140 km Schienennetz schlängeln sie sich durch den Harz. Die Dampfloks hört man schon von weitem, wenn sie vor (oft unbeschrankten!) Bahnübergängen ihr unverwechselbares Signal in die Landschaft pfeifen. Herrlich romantisch!
Ja, das war sie auch schon – unsere kleine Harzreise. Wir waren positiv überrascht, wie schön und vielseitig der Harz ist und das schon bei einem kurzen drei Tages Trip. Für uns steht fest: Wir kommen wieder, es gibt noch so viel zu entdecken. Tatsächlich hat er auf eine romantische Art und Weise unsere Herzen berührt.
Ganz lieben Dank geht natürlich an Juliane für ihre Gastfreundschaft! Wie gesagt, wir kommen wieder! :-)
P.S.
Natürlich gibt es bei uns kein Trip ohne Mitbringsel, die wir euch nicht vorenthalten möchten:
P.P.S.
Im Harz gut zu finden: alte Schneckenhäuser. Sie sind sehr schick…vor allem als Deko! :-)
Und noch ein P.P.P.S.
Fast vergessen, mein Lieblingsschnappschuss von Juliane & Giulia:
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