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Gourmetgeeks auf der re:publica 2015

Wir waren in Berlin. Auf der re:publica. The same procedure as every year!? Nein, für Giulia war die re:publica 2015 die erste überhaupt und für mich die erste als Foodblogger – was dazu führte, dass wir die re:publica auch durch die Brille der Gourmetgeeks betrachtet haben.

Vom 5. – 7. Mai 2015 fand die 9. re:publica in der Berliner Station statt. Mit 7.000 TeilnehmerInnen, 850 internationalen SpeakerInnen und 500 Stunden Programm auf 17 Stages ist sie eine der weltweit wichtigsten Konferenzen zu den Themen der digitalen Gesellschaft und die größte in Europa. Das Tolle an der re:publica ist: sie bietet sowohl räumlich als auch atmosphärisch einen tollen Rahmen für einen offenen und entspannten Austausch. Jeder kann sich ohne Stress die drei Tage so gestalten, wie er / sie es möchte, denn das Programm ist so bunt und vielfältig wie die BesucherInnen. Und wie sich herausstellen sollte, hatte sie auch für Foodblogger einiges zu bieten: Gutes Essen, Food-Sessions, Bildungstrinken, …, aber lest selbst.

re:publica 2015 Cookie

re:publica 2015 (Symbolbild)

Anreise: pre:publica, Social Media Night, Möpse

Los ging es für uns schon am Montag, einen Tag vor dem offiziellen Start der re:publica. Statt wie geplant mit der Bahn, hatten wir uns aufgrund des Bahnstreiks für die Anreise mit dem Auto entschieden. Schon nach 8 Stunden waren wir in Berlin. Schuld war eine Vollsperrung der A2 und wie der Zufall so spielt stand Rouven (@gestalterhuette) ein paar Autos weiter hinten. Erst nach drei, dann doch recht kurzweiligen, Stunden ging es weiter. Entsprechend hungrig waren wir bei der Ankunft in Berlin. Schnell ins Hotel, danach zur pre:publica akkreditieren und dann zur Mercedes Benz Social Media Night.

Nach der Veranstaltung bei Mercedes musste schnell Nahrung her und so landeten wir zusammen mit Anna (@AnnaHBTC), Laura (@Atalanta200), Frau Gummibärchen (@Cyberchamaeleon), Gilly (@GillyBerlin), Frank (@frankfeil) und Lars (@L_Muellenhaupt) im The Pub – Möpse trinken Bier. Ein guter Burgerladen in der Nähe vom Alex, den wir schon von einem der letzten Blog’n’Burger kannten. Wir bestellten einen Cheeseburger mit Süßkartoffel Pommes. Solltet ihr mal da sein, probiert unbedingt die Süßkartoffel Pommes. Schmecken köstlich! Liebe Menschen, schöner Laden, guter Burger – der Start war schon mal sehr vielversprechend!

Tag 1: Sonne, Eis und Snacks auf der re:publica, Hotelbar

Der erste Tag begann bei herrlichem Sonnenschein und der Erkundung, was auf der re:publica so an Food geht. Als erstes stand natürlich ein Kaffee auf dem Programm. Wie jedes Jahr war die Jazz-Bar ein sicherer Hafen in Puncto leckerer Kaffee und grundentspannter Atmosphäre.

Unser Highlight war der Eisstand von Paletas. Köstliches handgemachtes Eis am Stiel in den verschiedensten Sorten wie z.B. Mango-Kokos (vegan), Gurke-Zitrone (vegan), Buttermilch-Zitrone, Blaubeere-Cheesecake, Erdbeere-Limette (vegan), Himbeere-Vanille (vegan) und Ananas-Orange (vegan).

Eis am Stiel von Paletas

Eis am Stiel von Paletas

Wir probierten (insgesamt ;) ) Blaubeere-Cheesecake, Buttermilch-Zitrone, Mango-Kokos und Gurke-Zitrone. Mit 2,50 Euro pro Eis kein Schnäppchen, aber gerechtfertigt durch die hochwertigen und regionalen Zutaten. Wer Eis am Stiel mag, kommt in Berlin an Paletas nicht vorbei!

Blueberry-Cheesecake

Blueberry-Cheesecake

Nach einigen Sessionbesuchen meldeten sich am Mittag unsere Mägen und wir probierten die Spaghetti mit grünem Pesto, Kirschtomaten, Parmesan und Rucola im Restaurant auf der re:publica aus. Für 6 Euro eine sättigende Portion, die geschmacklich absolut in Ordnung war.

Einer unserer regelmäßigen Anlaufpunkte zwischendurch war der Smoothie-Stand. Großartige Smoothies, frisch zubereitet und sehr erfrischend. Unser Favorit: Der Green-Island Smoothie.

Nach einem schönen ersten Tag mit einigen Sessions, vielen guten Gesprächen und Begegnungen mit lang nicht mehr gesehenen Menschen, ließen wir Tag 1 in unserer Hotelbar im Scandic mit einem Manhattan und einem Club-Sandwich als Betthupferl ausklingen.

Tag 2: Foodblogs 2.0, Blog’n’Burger, #tassebier & Mutti Kreuzberg

Ausgeschlafen (zum ersten Mal für mich während einer re:publica) begann der zweite Tag. Unsere Highlights: Die Session Foodblogs 2.0 – Blick über den Tellerrand, Blog’n’Burger und eine unerwartete Entdeckung am Abend. Aber von vorne:

Foodblogs 2.0 – Blick über den Tellerrand

Unter dem Titel „Foodblogs 2.0 – Blick über den Tellerrand“ moderierte Eva Schulz (@evaschulz) eine Podiumsdiskussion mit Hendrik Haase, Malin Elmlid (@BreadExchange) und Carmen Hillebrand (@CarmenHi). Eine Stunde lang wurde über die deutsche Foodblog Szene, die Frage, was Foodblogger eigentlich sind, Food-Aktivisten, Food Fotos auf Instagram, allgemein über gesundes, nachhaltig produziertes Essen vs. Industrienahrung, Lebensmittelskandale und Dish-Storms diskutiert.

Carmen Hillebrand, Malin Elmlid, Eva Schulz, Hendrik Haase (v.l.n.r.)

Carmen Hillebrand, Malin Elmlid, Eva Schulz, Hendrik Haase (v.l.n.r.)

Malin stellte ihr Projekt The Bread Exchange vor. Als in Deutschland lebende Schwedin erwartete sie im Land des Brotes gutes Brot. Zu ihrer großen Überraschung fand sie kaum welches. So fing Malin an selbst Sauerteigbrot zu backen und machte Brot zu ihrer Herzensangelegenheit. Das Brot von Malin kann man nicht kaufen, aber man kann es gegen andere Sachen tauschen. Sei es eine Übernachtung, eine kleine Reparatur oder was man halt anbieten und Malin brauchen kann. Mittlerweile ist sie mit dieser Idee und ihrem köstlichen Brot schon weit herumgekommen. Mit Sauerteig im Gepäck reist sie um die Welt (am Zoll nicht immer so einfach) und bloggt darüber auf The Bread Exchange. Hendrik Haase aka @wurstsack ist Blogger (www.wurstsack.com), Aktivist, Designer, Guerilla Koch. Hendrik ist Mitbegründer des Slow Food Youth Networks und man merkte jede Minute, dass ihm gute, nachhaltig und fair produzierte Lebensmittel sehr am Herzen liegen. Dabei kocht er auch selbst gerne, interessiert sich für alte Obst- und Gemüsesorten und Rezepte. Er veranstaltet Events rund um die Themen Kochen, Lebensmittel und Essen. Carmen betreibt als Leiterin Social Media & Content bei der Metro Cash & Carry Deutschland das Metro Genussblog und brachte die Sicht aus Industrieseite in die Diskussion mit ein. Dabei hatte sie, als Craftbeer-Expertin, Whisky-Liebhaberin und private Foodbloggerin (www.tanzaufdertomate.de), durchaus auch ihre eigenen Standpunkte. Insgesamt war es eine sehr kurzweilige und spannende Diskussion mit dem Fazit: Nahrung ist ein sensibles und zentrales Thema im Leben und verdient unsere Aufmerksamkeit. Foodblogs sind prima geeignet Themen rund ums Essen in die Gesellschaft zu tragen und für einen verantwortungsvollen Genuss zu sensibilisieren und zu begeistern. Am Ende gab es das leckere Brot von Malin, selbstgemachte Wurst von Hendrick und Carmen hatte ein Weißbier von der Berliner Bierfabrik dabei. Perfekter Abschluss der Session! (Die Tonaufzeichnung der Session gibt es hier.)

Blog’n’Burger

Leicht beschwingt, so ein halber Liter Weißbier am Mittag verfehlt seine Wirkung auf nüchternen Magen nicht, ging es dann noch zu drei Sessions, bevor ein weiteres Highlight auf dem Programm stand. Chris (@ChrisLietze) hatte wieder einmal zu Blog’n’Burger geladen. Gemeinsam mit den Blogrebellen gab es dann eine gelungene Kombination von Blog’n’Burger und #tassebier im Gretchen, in unmittelbarer Nähe zur re:pulica. Bei strahlendem Sonnenschein, Bier und einem Burger trafen sich rund 400 Burger und digital begeisterte Menschen. Ein schöner Start in den Abend. Ganz lieben Dank an Chris und danke auch an 1und1, die diese Veranstaltung gesponsort haben.

Mutti Kreuzberg

Wir sind nach ca. anderthalb Stunden bei Blog’n’Burger noch einmal zurück zur Station, um die Session des Digitalen Quartets anzuschauen. Daraus wurde dann nichts, aber auch das macht eben die re:publica aus. Man trifft spontan Menschen, verabredet sich und wirft Pläne über den Haufen. Auf dem Innenhof der Station (da finden übrigens die besten zwischenmnschlichen Sessions der re:publica statt ;) ) trafen wir Djure (@50hz –  der mit @51hz den köstlichen Honig imkert). Djure war gerade auf dem Weg zu seinem Lieblingsschwaben in Kreuzberg. Kurzerhand fragte er, ob wir mit wollten und – Gott sei Dank – haben wir ja gesagt, obwohl wir ja gerade erst einen Burger gegessen hatten, aber wir lieben die schwäbische Küche! Und was wir bei Mutti Kreuzberg kredenzt bekamen, war das Leckerste an schwäbischer Kost, was wir jemals außerhalb des Schwabenlandes auf dem Teller hatten! Dazu noch ein tolles Ambiente und sympathische Gastgeber!

Es war ein rundherum gelungener und geselliger Tagesabschluss in einer Runde mit lieben Menschen, köstlichem Essen und gutem Wein. Danke an Djure, Michaela (@MichaelaBrandl) und Christian (@prcdv) für den gemütlichen Abend.

Michaela, Christian und Djure

Michaela, Christian und Djure

Das Mutti Kreuzberg ist eine echte und unerwartete Entdeckung! Danke Djure!

Tag 3: re:sushi, Sweetup, Bildungstrinken & Schluss

Mit dem für die re:publica typischen Schlafmangel startete der nächste Tag viel zu früh am Hotel-Buffet. Nach reichlich Kaffee und Orangensaft ging es zur ersten Session Richtung Station. Danach ein wenig relaxen im Innenhof und um 12.30 Uhr stand re:sushi auf dem Programm.

re:sushi

Für Sushi würde Giulia töten und so gab es dazu keine zwei Meinungen. Beim re:sushi, ins Leben gerufen von Christoph Huebner (@mrhuebner), treffen sich einfach Besucher der re:publica zum gemeinsamen Mittagessen in einer Sushi-Bar. Bislang besuchte Sessions wurden erörtert, Projekte vorgestellt und dazu gab es leckeres Sushi. Wir haben tolle neue Menschen kennengelernt und so hat sich dieser kleine Ausflug gleich doppelt gelohnt.

Sweetup

Das Sweetup ist ebenfalls schon eine liebgewordene Tradition (es war das dritte Sweetup) auf der re:publica. Angelehnt an ein Tweetup (Twitterer treffen sich), treffen sich beim Sweetup Teilnehmer der re:publica, um Süßigkeiten aus aller Welt zu probieren.

Handgemachte Meisterstücke

Handgemachte Meisterstücke aus der kekswerkstatt

Organisiert von Christian Kaufmann (@timbo_SF), Jay F Kay (@hoomygumb) und Jens A. Heim (@Der_Idealist) gab es wieder eine Menge Süßes zu verkosten. Kekse, Lakritze und und und… und wer Lakritze liebt, dem sei das Blog von Christian www.lakritzplanet.de wärmstens ans Herz gelegt!

Bildungstrinken

Zum zweiten Mal luden Matthias Bauer (@moeffju) und Joerg Meyer (@joergmeyer) zum Bildungstrinken ans virtuelle Lagerfeuer, um über Wissenswertes und Unterhaltsames rund um das Thema Alkohol(konsum) zu plaudern.

Bildungstrinken mit Matthias Bauer und Joerg Meyer

Bildungstrinken mit Matthias Bauer und Joerg Meyer

Die Beiden sitzen des öfteren zusammen, trinken und reden dabei – übers Trinken. Daraus entstand der erfolgreiche Podcast „Bildungstrinken – Intoxication as a Podcast„. Sehr hörenswert und bildend!

Fröhlicher Bildungstrinker (Symbolbild)

Fröhlicher Bildungstrinker (Symbolbild) – Cheers @nerotunes!

Matthias Bauer ist Hacker und im Netz unter moeffju.net. zu finden. Joerg Meyer ist Bartender und betreibt in Hamburg die Bar Le Lion · Bar de Paris. Man merkt ihm bei jedem Satz an, dass er seinen Job liebt und seine (im besten Sinne) klassische Bar mit Leib und Seele betreibt.
Mitgebracht hatten die Beiden vier Drinks, von denen der erste (ein Pimm’s Fruit Punch), laut Joerg Meyer, eher der Erfrischung diente und die weiteren drei eher aus der Kategorie „ins Gesicht“ (Sazerac, Brain Stormer, Negroni) waren. Umso erstaunlicher, dass die Session im Programm mit „Beginner“ gekennzeichnet war. ;)

Herausgekommen ist eine sehr, sehr unterhaltsame Runde, mit vielen spannenden Geschichten rund die Entstehung und Kultur von Cocktails, die auch im Nachhinein sehr sehenswert ist:

Bei unserem nächsten Besuch in Hamburg steht der Tresen von Herrn Meyer definitiv ganz oben auf dem Programm!

Schluss

Mit Guter Laune und – nach dem Bildungstrinken – ein wenig beschwipst, ging es dann zur Abschlusssession der re:publica 2015. Johnny Heusler (@spreeblick) und Team ließen die Konferenz noch einmal revue passieren, bevor dann das obligatorische Singen des Queen Klassikers Bohemian Rhapsody kam.

Insgesamt wieder einmal eine tolle re:publica, mit vielen tollen Menschen, Gesprächen und Inspirationen! Was neu war: Auch durch die Brille des Foodbloggers hat die re:publica eine Menge zu bieten!  Das Thema Food, Foodblogs und nachhaltige Lebensmittelproduktion / Ernährung ist angekommen und findet sicher auch auf der re:publica 2016 seinen Platz.

Auf der re:publica selbst musste keiner verhungern, egal ob mit Fleisch, vegetarisch oder vegan – für jeden war etwas dabei. Und hey, es ist keine Gourmetveranstaltung! ;)

Es hat großen Spaß gemacht und auf  diese drei Tage im Mai freue ich mich jedes Jahr wie ein kleines Kind. Drei Tage des intensiven Austausches und Spaßes, aneinander Reiben und Wachsen mit Menschen, denen das Thema Digital & Gesellschaft ebenso am Herzen liegt wie uns. Danke! Danke an Johnny Heusler & Team!

Wir so auf der re:publica 2015

Wir so auf der re:publica 2015

P.S.
Die re:publica 2015 in Bild und Ton findet ihr hier.

P.P.S
Und Giulia freut sich ab jetzt mit mir wie ein kleines Kind auf die drei Tage im Mai nächstes Jahr! ;)

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  1. Pingback: Kochu Karu oder Korea meets Spain - Gourmetgeeks

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